Entstehung von Störungen

Eine Störung wird dadurch erzeugt, dass in der Störquelle eine Spannung oder ein Strom variiert (moduliert oder geschaltet) wird. Daraus resultieren dann im Zeitbereich transiente oder periodische Spannungs- bzw. Stromänderungen u(t) bzw. i(t).

Physikalisch bedingt ergeben diese Signale u(t) bzw. i(t) des Zeitbereiches ein elektromagnetisches Spektrum im Frequenzbereich U(ω) bzw. I(ω). Diese wirken sich dann ggf. als messbare Störungen in einem unerwünschten Frequenzbereich aus und werden über die oben geschilderten Koppelmechanismen ausgebreitet. Mathematisch beschrieben wird dieses Verhalten mit Hilfe der Fouriertransformation, welche eine Zeitfunktion f(t) in eine Spektralfunktion F(ω) transformiert (mit: ω = 2•π•f).

Bei einer Rechteckschwingung z. B. enthalten die jeweiligen Flankenwechsel die gesamte spektrale Energie und die Störungen die davon ausgehen können, reduziert werden, indem der Flankenwechsel je Zeitintervall ΔU/Δt bzw. ΔI/Δt verlangsamt wird.

Die EMV-Störquellen können künstlichen oder natürlichen Ursprungs sein. Beispiele sind:

  • Elektrisches Feld
    Absichtlich erzeugt durch Sendeanlagen im Frequenzbereich 30 kHz (Langwellen) bis größer 30 GHz (Mikrowellen).
  • Blitzeinschläge
    Erzeugen den LEMP (lightning electromagnetic pulse).
  • Schaltvorgänge in Niederspannungsnetzen
    Erzeugen energiereiche SURGE Impulse.
  • Schalten von Leistungselektronik (Schaltnetzteile)
    Es entstehen hochfrequente, energiearme BURST Impulse.
  • Nuklearer Elektromagnetischer Puls (NEMP)
    Hervorgerufen durch eine Atomexplosion.
  • Elektrostatische Entladungen – ESD (electrostatic discharge)
  • Hochfrequente Signale
    Diese entstehen beispielsweise bei Mikroprozessoren oder Frequenzumrichtern.


Quelle: Deutschsprachige Wikipedia mit Stand vom 02.07.2007,

Stichwort „EMV“