Aufbau der EMV-Normen

EMV-Anforderungen sind in einer enormen Anzahl von Normendokumenten, die von den verschiedenen Ausschüssen und Organisationen veröffentlicht werden, spezifiziert.

Diese Dokumente sind wie folgt strukturiert:

  • Grundnormen
    Sie beschreiben das Phänomen, charakterisieren die Prüfgeräte und enthalten Anleitungen zur Testdurchführung und -dokumentation. Grundnormen wie die IEC 61000-4-x bilden die unterste Stufe der Normenhierarchie.
  • Übergeordnete Normen
    Sie spezifizieren die Teststufen für bestimmte Anwendungsbereiche und beziehen sich hinsichtlich der allgemeinen Informationen auf die Grundnormen. übergeordnete Normen enthalten die Mindestanforderungen, z. B. für das CE-Zeichen (EN 61000-6-1). übergeordnete Normen stehen in der Normenhierarchie über den Grundnormen.
  • Produktgruppennormen
    Sie werden gegebenenfalls für bestimmte Produktkategorien verwendet. Die EN 61326 ist z.B. eine solche Produktnorm, die die EMV-Anforderungen für Geräte zu Messzwecken oder Kontrolllaboranwendungen festlegt.
  • Produktnormen
    Sie sind die bevorzugten Normen, da sie strenge Anforderungen für spezifische Produkte enthalten. Die EN 61800-3 ist z. B. eine Produktnorm für elektrische Kraftantriebssysteme mit Geschwindigkeitsregulierung. #Neben den EMV-Anforderungen enthalten diese Normen auch spezielle Testverfahren. Produktnormen bilden die höchste Stufe in der Normenhierarchie.
  • Verschiedene Herstellernormen
    Neben den oben beschriebenen vier Kategorien gibt es weitere internationale und nationale Normen sowie diverse Herstellernormen. Besonders in der Automobilindustrie hat jeder einzelne Hersteller seine eigenen EMV-Anforderungen, die für alle Lieferanten absolut verbindlich sind. Diese Normen können Verweise auf nationale oder internationale Normen enthalten, legen aber darüber hinaus oft spezifische zu erfüllende Anforderungen fest.

Quelle: Webseite der Firma EM Test mit Stand vom 02.07.2007,

www.emtest.de, Link „Was ist EMV?“