Theorie

Klassischerweise werden die Beeinflussungsmechanismen wie folgt modelliert:
Das potenzielle Störungen aussendende Betriebsmittel wird als Störquelle (engl. source), das potenziell beeinflusste Betriebsmittel wird als Störsenke (engl. sink) bezeichnet.

Man unterscheidet zwischen natürlichen und technischen Störquellen und Störsenken. Als Beispiel für eine natürliche Störquelle ist ein Blitz zu nennen, natürliche Senken können alle biologischen Systeme sein, z.B. der Mensch. Typische technische Störquellen sind z. B. umrichtergespeiste Antriebe, typische technische Störsenken sind beispielsweise Funkempfangsgeräte.

Damit es zu einer Beeinflussung der Senke durch die Quelle kommen kann, muss die ausgesendete Störung zur Senke gelangen, um dort als so genannte Störgröße aufzutreten. Den Weg von Quelle zu Senke nennt man Kopplung.

Es wird zwischen verschiedenen Koppelmechanismen unterschieden:

  • Galvanische Kopplung
    Durch gemeinsame Leiter verschiedener Stromkreise, z. B. Ausgleichsströme über Schutzleiter oder Schirm, bei Leiterplatten auch über nicht ausreichend dimensionierte Massebahnen und Stützkondensatoren. Auch Einkopplung über das Versorgungsnetz durch Störquellen in Nachbargebäuden.
  • Kapazitive Kopplung
    Beeinflussung durch ein elektrisches (E-)Feld, z. B. überkopplung auf parallel geführte Leiter in einem Kabel oder Kabelkanal oder parallel geführte Leiterbahnen auf einer Leiterplatte. Dieser Effekt tritt hauptsächlich bei Hochfrequenz auf.
  • Induktive Kopplung
    Beeinflussung durch ein magnetisches (H-)Feld. Wie oben, jedoch im Niederfrequenzbereich.
  • Strahlungsbeeinflussung
    E/H-Komponenten im Fernfeld. Leiter in einem nicht ausreichend abgeschirmten Kabel oder Gerät wirken als Antenne und empfangen z. B. Radio- oder Funksignale.
  • Wellenbeeinflussung
    Wanderwellen auf elektrisch langen Leitungen.


Quelle: Deutschsprachige Wikipedia mit Stand vom 02.07.2007,

Stichwort „EMV“