Start- und Stoppfunktionen

Startfunktionen

Zum Starten einer Maschine müssen die Bedienteile so gestaltet sein, dass ein unbeabsichtigtes einschalten möglichst vermieden wird.

Nur bei Zweihandbetrieb sind dafür Pilztaster zugelassen.

Start-Funktionen müssen durch Erregen des Schaltkreises erfolgen (→Schließerkontakte).

Alle Schutzvorrichtungen müssen angebracht und funktionsbereit sein bevor der Betriebsstart möglich ist (Einrichtbetrieb fällt nicht darunter).

Stoppfunktionen

Stopp-Funktionen müssen durch Entregung des Schaltkreises erfolgen (→Öffnerkontakte) und haben immer Vorrang vor zugeordneten Start-Funktionen.

Bedienelemente zur Handlung im Notfall müssen leicht zugänglich sein, selbsttätig verrasten und zwangsöffnende Kontakte haben.

Der Schalter muss in Pilz- oder Palmenform ausgeführt, und rot mit gelbem Hintergrund gekennzeichnet sein.

         

Als Arten sind zugelassen:

  • Drucktastenbetätigte Schalter
  • Reißleinenschalter
  • Trittleisten- oder Fußschalter ohne mechanischen Schutz

Das Rücksetzen der Stopp-Funktion darf keinen Gefahr bringenden Zustand (z. B. automatisches Wiederanlaufen der Maschine) einleiten.

Die Stopp-Funktionen werden in der Norm EN 60204-1 in drei Kategorien unterteilt:

  • Kategorie 0 (ungesteuertes Stillsetzen):
    Stillsetzen einer Maschine durch sofortiges Abschalten der Energie zum Antriebselement.
    Beispiel: Hauptkontakte des Motorstromkreises werden geöffnet.
  • Kategorie 1 (gesteuertes Stillsetzen):
    Die Energie zum Antriebselement wird zunächst beibehalten um ein gesteuertes Stillsetzen zu ermöglichen. Erst bei Stillstand wird die Energiezufuhr unterbrochen.
    Beispiel: Ein Drehstrommotor wird zunächst durch Gegenstrombremsen angehalten; erst nach dem Stillstand wird die Energie von Motor und Bremse getrennt.
  • Kategorie 2 (gesteuertes Stillsetzen):
    Die Energie zum Antriebselement bleibt auch nach dem Stillstand bestehen.
    Beispiel: Ein Drehstrommotor wird über einen Frequenzumrichter betrieben. Das Stopp-Signal geht auf einen Eingang des FU welcher den Motor dann anhält.