Zusätzliche Maßnahmen

Funktionsprüfungen

Die Maschinen müssen entweder manuell durch einen Bediener, oder vollautomatisch auf korrekte Funktion überprüft werden. Dies kann bei jedem Anlauf, nach festgelegten Zeiträumen oder nach definierten Betriebsstunden erfolgen.

 

Zwangsöffnende Schaltkontakte

Es ist sichergestellt dass die Hauptkontakte eines Schaltgerätes tatsächlich offen sind, wenn sich das Bedienteil in AUS-Stellung befindet (nicht zu verwechseln mit Zwangsführung).

 

Zwangsgeführte Kontakte

Alle Kontakte eines Schaltgerätes sind mechanisch so miteinander verbunden, dass Öffner und Schließer niemals gleichzeitig geschlossen sein können (nicht zu verwechseln mit Zwangsöffnung).

 

Freigabekontakte

Die zwangsgeführten Schließer (=Freigabekontakte) liegen direkt im Hauptstromkreis von Maschinen. Falls eine Sicherheitsschaltung aktiviert (=freigeschaltet) ist, dann müssen die Freigabekontakte geschlossen sein und damit einen Energiefluss zur Maschine ermöglichen.

 

Rückführkreis

Ein Rückführkreis soll das erneute Aktivieren des Hauptstromkreises bei Problemen mit dem Hauptschütz (z. B. verkleben der Schließer-Hauptkontakte) verhindern. Dazu sind zwangsgeführte Öffnerkontakte des Hauptschützes in Reihe zum Bereitschafts-EIN-Taster geschaltet.

 

Verriegelungen

Es gilt stets, dass bei Betätigung eines Betriebsmittels zuerst dessen Öffnerkontakte öffnen, und dann die Schließerkontakte schließen. Gegensinnig wirkende Eingangsbefehle (z. B. für Rechts- und Linkslauf eines Motors) werden über den Öffner des Gegenschaltgerätes verriegelt. Gegensinnig wirkende Ausgangsbefehle werden über den Öffner des Gegenschützes verriegelt.

 

Zweikanaligkeit

Das Prinzip besagt, dass ein Eingangssignal stets über zwei Pfade (Kanäle) geführt wird. Beispiel: Stellung eines Antriebes wird über einen im Motor integrierten Inkremen-talgeber und eine externe Messeinrichtung erfasst und an die Steuereinheit gegeben.

 

Redundanz

Sie bezeichnet das zusätzliche Vorhandensein funktional gleicher oder vergleichbarer technischer Ressourcen (z. B. zwei Endtaster an einer Sicherheitstüre), wenn diese für den störungsfreien Normalbetrieb nicht benötigt werden.

 

Diversität

Das bedeutet den gleichzeitigen Einsatz verschiedener Technologien zur Erreichung der gleichen Funktionalität.
Beispiel: In einer Maschine werden alle Steuersignale zwei unterschiedlichen (diversitären) speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) zugeführt.